Digital Verkaufen

Ehrlichkeit verkauft: warum Transparenz zählt

09.04.2025

6 Min. Lesezeit

Ein erstaunter Mann vor blauem Hintergrund hält einen Röntgenmonitor und macht so sein Skelett sichtbar.

Mit der Digitalisierung sind Produkte und Dienstleistungen nur noch wenige Klicks entfernt. Doch Kunden sind heute misstrauischer denn je – versteckte Kosten, unklare AGB und übertriebene Werbeversprechen haben sie vorsichtig gemacht. Statt spontan zu kaufen, nehmen Interessenten sich heute mehr Zeit, das Angebot zu prüfen. Genau hier wird Transparenz zum entscheidenden Erfolgsfaktor: Wer offen und ehrlich kommuniziert, hebt sich von der Konkurrenz ab, stärkt das Vertrauen und baut langfristige Kundenbeziehungen auf. In diesem Artikel erfährst du, warum Transparenz für dein Online-Business unverzichtbar ist – und wie du mit klaren Informationen mehr Verkäufe und loyale Kunden gewinnst.

Die Bedeutung von Transparenz für dein Online-Business

Transparenz ist das Fundament für langfristige und nachhaltige Kundenbeziehungen. Wenn deine Kundinnen und Kunden das Gefühl haben, dass du alle relevanten Informationen im Verkaufsprozess offen darlegst, stärkt das nicht nur deine Markenreputation, sondern kann auch die Conversion-Rate erhöhen und die Kundenbindung langfristig fördern.

Warum Kunden immer skeptischer werden
Die wachsende Skepsis der Verbraucher hat viele Gründe. Negative Erfahrungen, wie unerwartete Zusatzkosten oder schwer auffindbare Kontaktinformationen, haben Kunden sensibilisiert. Der enorme Informationsüberfluss im Internet sowie Berichte über zweifelhafte Shops und irreführende Versprechen verstärken das Misstrauen zusätzlich.

Das Gute daran: Wenn dein Shop stattdessen offen kommuniziert und alle relevanten Informationen klar ausweist, hebt er sich positiv von der Masse ab. Skepsis verwandelt sich in Vertrauen – und Vertrauen ist die Basis für erneute Käufe und Weiterempfehlungen.

Langfristige Kundenbeziehungen durch Offenheit
Nichts schreckt Interessenten mehr ab als das Gefühl, dass wichtige Details verschleiert werden. Wer ein Produkt kaufen möchte, fragt sich: „Ist das Produkt wirklich gut? Und wie seriös ist das Unternehmen?“ Kommt der Verdacht auf, dass etwas im Dunkeln bleibt, sinkt das Vertrauen rapide. Sind dagegen im Verkaufsprozess alle relevanten Informationen wie Preise, Lieferbedingungen, AGB und Datenschutzbestimmungen leicht zugänglich, nimmst du potenziellen Käufern diese Unsicherheit. Mit einer transparenten Kommunikation schaffst du also ein Klima, in dem sich Kunden sicher fühlen. Sie kommen eher wieder und empfehlen dein Angebot weiter.

Typische Fallen und wie du sie vermeidest

Natürlich will niemand mit Absicht Kunden vergraulen. Dennoch tappen viele Online-Unternehmer unbewusst in kleine Fallen, die für Intransparenz sorgen. Oft sind es Details, die über Erfolg oder Misserfolg entscheiden.

Praxis-Tipps für mehr Transparenz

Verkaufsseiten & Bestellformulare

Stelle sicher, dass deine Verkaufs- und Angebotsseiten alle relevanten Informationen klar und übersichtlich darstellen. Wer etwa ein E-Book kauft, möchte wissen, ob es sich um eine PDF-Datei oder ein spezielles Format handelt und ob ein Lesegerät benötigt wird. Gleiches gilt für physische Produkte, bei denen etwa Versandkosten, Lieferzeiten und -umfang deutlich beschrieben sein sollten.

  • Preise klar ausweisen: Zeige alle Kosten, inkl. Zahlungsplan und eventueller Versandgebühren.
  • Kaufen-Button beachten: Stelle sicher, dass dein Kaufen-Button eindeutig beschriftet ist (z. B. „Zahlungspflichtig bestellen“), um den gesetzlichen Anforderungen zu entsprechen.
  • Realistische Produktbeschreibungen: Baue echte Fotos oder Erfahrungsberichte ein, um die Glaubwürdigkeit zu steigern. Übertrieben bearbeitete Bilder können Erwartungen wecken, die später enttäuscht werden.
  • Kostenlose Testphase: Falls du einen Testzeitraum anbietest, mache deutlich, welche Funktionen verfügbar sind und ob eine automatische Verlängerung erfolgt. 

Sichere & transparente Zahlungen

Die Zahlungsabwicklung ist einer der sensibelsten Schritte im Bestellprozess. Sobald es um Geld geht, schauen wir ganz genau hin. Aus diesem Grund sollte auch die Auswahl der Bezahlmethoden nicht leichtfertig getroffen werden.

  • Vielfältige und sichere Zahlungsoptionen: Ermögliche deinen Kunden, aus gängigen Methoden wie PayPal, Klarna, Kreditkarte oder SEPA-Lastschrift zu wählen. Je mehr Optionen du anbietest, desto besser ist es für deine Kunden. Die gängigen Bezahlmethoden sind bei Digistore24 natürlich alle angebunden. 
  • Transparenter Checkout-Prozess: Zeige deinem Käufer auf dem Bestellformular alle Infos zum Leistungsumfang des Produkts, zum vereinbarten Preis und Zahlungsplan sowie zu den Widerrufsfristen an. Greifen die EU-Rechtskriterien für Kaufen-Buttons, zeigt Digistore24 die Pflichtangaben entsprechend über dem Bestellbutton oder als Pop-up automatisch an. Mehr Infos dazu findest du hier.

Kommunikationskanäle

In Zeiten von E-Mail, Social Media und Messenger-Diensten erfolgt der Austausch mit Kunden auf vielen Kanälen. Die Transparenz beginnt deshalb bereits bei der ersten Kontaktaufnahme und setzt sich in jeder weiteren Interaktion fort.

  • Klare Botschaften: Vermeide reißerische Versprechen in Betreffzeilen oder Postings, die später nicht eingehalten werden. Seriöse Inhalte schaffen Glaubwürdigkeit und fördern die Beziehung zum Kunden.
  • Schneller Kundenservice: Stelle sicher, dass deine Support-Kontaktdaten in jedem Beitrag oder auf deinem Profil leicht zu finden sind. Ob E-Mail, Direktnachricht oder Kommentar – zeige, dass du ein offenes Ohr hast und schnell reagierst.

Upsell-Seiten & Fortschrittsbalken

Upsells sind eine gern genutzte Strategie, um den Warenkorbwert zu steigern. Doch Fortschrittsbalken oder bestimmte Formulierungen können rechtliche Risiken bergen.

  • Darstellung des Kaufprozesses:  Ein Fortschrittsbalken darf nicht den Eindruck vermitteln, dass der Kauf des Initialprodukts noch nicht abgeschlossen ist. Gleiches gilt für Formulierungen wie „Deine Bestellung ist noch nicht abgeschlossen“. Diese können problematisch sein, wenn sie den Eindruck erwecken, dass der Kunde den Kauf erst mit dem Upsell abschließt. Achte darauf, dass deine Formulierungen eindeutig und rechtskonform sind.
  • Upsell-Buttons: Die Gestaltung der Upsell-Buttons darf den Käufer nicht unbewusst in eine Richtung lenken. Der Button für den Kauf des Upsells und die Ablehnung des Angebots müssen optisch gleichwertig sein. Vermeide es, den Kaufen-Button auffällig hervorzuheben (z. B. durch Farbe oder Größe), während die Ablehnung nur als unscheinbarer Textlink dargestellt wird. Eine faire und transparente Gestaltung ist nicht nur verbraucherfreundlich, sondern auch rechtlich erforderlich.

Countdown-Timer

Countdown-Timer sind ein effektives Mittel, um auf zeitlich begrenzte Angebote hinzuweisen. Aber: Es gibt einige rechtliche Aspekte zu beachten, andernfalls sind sie irreführend und damit nicht nur unzulässig, sondern können auch deiner Glaubwürdigkeit schaden.

  • Keine Druckausübung: Vermeide übertriebene Zeitangaben, die Kunden unnötig hetzen oder verunsichern. Das gilt rechtlich als unangemessene Druckausübung und ist unzulässig.
  • Keine Täuschung: Countdowns sind nur dann rechtskonform, wenn der Preis oder das Angebot wirklich nur bis zum Ablauf des Timers gilt. Startet der Timer beispielsweise von vorne, wenn du die Seite neu lädst, ist dieser nicht mehr zulässig.

Streichpreise

Rabatte und Sonderangebote sind besonders effektiv und zählen nicht ohne Grund zu den beliebtesten Marketingtricks. Aber auch hier gibt es bei der Darstellung von Streichpreisen rechtliche Vorgaben, die du unbedingt einhalten musst.
So setzt du Streichpreise bei Digistore24 rechtskonform um:

  • Korrekte Umsetzung im System: Der Originalpreis muss als regulärer Produktpreis in unserem System hinterlegt sein, während der reduzierte Preis ausschließlich über das Rabattcode-Feature umgesetzt wird. Eine manuelle Darstellung von Streichpreisen in der Produktbeschreibung oder auf der Verkaufsseite ist nicht zulässig.
  • Transparente Preisangaben: Achte darauf, dass der vorherige Preis nicht länger als Streichpreis in der Produktbeschreibung erscheint. Preisreduzierungen müssen klar und nachvollziehbar kommuniziert werden, um rechtliche Risiken zu vermeiden und das Vertrauen deiner Kunden zu stärken.

Transparenz zahlt sich aus

Im Online-Business ist Vertrauen die wichtigste Währung. Kunden, die sich sicher fühlen und wissen, dass sie nicht mit versteckten Kosten oder leeren Versprechen rechnen müssen, sind eher bereit, zu kaufen – und vor allem wiederzukommen. Transparenz stärkt nicht nur deine Markenreputation, sondern steigert auch langfristig deine Conversion-Rate und Kundenbindung. Überprüfe dein Business kritisch: Sind alle Kosten klar ersichtlich? Finden Kunden mühelos die wichtigsten Informationen? Je offener du kommunizierst, desto stärker hebst du dich von der Konkurrenz ab.

Kundenzufriedenheit, Widerrufsrecht und Co.: die größten Einflussfaktoren auf deine Conversion
Ein Verkaufsfunnel ohne Conversion ist wie Pizza ohne Käse: Das Wichtigste fehlt. Tipps, um mehr Verkäufe zu generieren, gibt es dabei wie Sand am Meer. Neben der Optimierung von Landingpages und Bestellformularen rücken zwei Punkte häufig in den Hintergrund: die Reputation und das Widerrufsrecht. Beide haben allerdings einen großen Einfluss auf die Conversion und damit auch auf den Erfolg deines Online-Business. Wie sich Kundenzufriedenheit & Co. auf deine Conversion auswirken, zeigen wir dir im folgenden Artikel.

Valentina Ortmann, Copywriter bei Digistore24

Autorin

Valentina Ortmann 

Reputation Copy & Blog Strategist